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Einige Gedanken zu Psalm 83

– Ereignisse in Kriegszeiten verstehen


Vor einigen Jahren schickte uns eine Frau aus der Schweiz ein Gebetsanliegen, weil ihr Hund verloren gegangen war. Das war eine ungewöhnliche Bitte, aber ich verstand, dass Menschen ihre Haustiere lieben. Ich bin sicher, dass wir beteten, dass die Frau ihren Hund finden würde. Sie hatte in ihrer Nachbarschaft Plakate aufgehängt. Ich erinnere mich auch an einen Brief von ihr, in dem sie sich später freute, weil ihr Hund, der 40 Tage lang vermisst war, wieder nach Hause gekommen war.

Könnt Ihr Euch vorstellen, dass jemand an dem Plakat vorbeigegangen wäre und es einfach von der Wand gerissen hätte? Man würde eine solche Person für unmoralisch und hasserfüllt halten.

Vergleichen wir das mit einer Geschichte, die ich von Douglas Murray, dem britischen politischen Kommentator und Journalisten, gehört habe.

Ein Freund von ihm besuchte Dublin, Irland, und fand Teile eines Posters auf dem Boden. Es war ein Bild seines Verwandten Kfir Bibas, das 9 Monate alte Baby, das am 7. Oktober letzten Jahres entführt wurde und seitdem in Gaza als Geisel gehalten wird. Am 19. Januar verbrachte er seinen ersten Geburtstag in Gefangenschaft in den Tunneln von Gaza. Wer würde ein Poster dieses Babys herunterreißen? Nur ein schlechter Mensch.

In Berlin, London, New York, Paris, Stockholm, Toronto und Zürich werden Geiselplakate abgerissen. In was für einer verkommenen Gesellschaft leben wir?

Die prophetische Einsicht des Psalmisten

Man sollte einen Bibeltext lesen. Diese ernüchternde Passage beschreibt eine schreckliche Zeit:
„‚Wohlan!‘ sprechen sie; ‚laßt uns sie ausrotten [d. h. die Kinder Israels], daß sie kein Volk mehr seien, und des Namens Israel nicht mehr gedacht werde!‘ Denn sie sind miteinander eins geworden und haben einen Bund wider dich gemacht: die in den Zelten von Edom und Ismael wohnen, Moab und die Hagariter, Gebal, Ammon und Amalek, die Philister mit denen von Tyrus; auch Assur hat sich zu ihnen geschlagen, sie helfen den Söhnen Lot. Sela“ (Ps. 83, 5-9).

Dieser 3.000 Jahre alte Text war damals eindeutig relevant (warum sonst hätte der Psalmist diese Worte geschrieben?), aber er ist heute genauso relevant. Haben wir die Namen auf der Liste festgestellt, die Namen derjenigen, die sein Volk vernichten wollen?

Die Ismaeliter (d.h. die Araber).
Die Philister (das sind die, die in der Region Gaza wohnen, also Hamas und die Einwohner von Gaza).
Die Einwohner von Tyros (im Südlibanon, wo Hisballah sich befindet) und
die Einwohner von Assur (Syrien und Nordirak).

Es ist klar, sie hassen Israel und wollen es zerstören. Aber warum?

Warum der Hass?

Die Antwort finden wir in den ersten 4 Versen desselben Psalms 83:
„Ein Psalmlied Asaphs. Gott, schweige doch nicht! Gott, bleib nicht so still und ruhig! Denn siehe, deine Feinde toben, und die dich hassen, erheben das Haupt. Sie machen listige Anschläge wider dein Volk und halten Rat wider die, die bei dir sich bergen.“

Es geht um die Feinde Gottes. Sie hassen Gott. Und deshalb hassen sie sein Volk. Gottes Wort ist glassklar.

Jetzt habe ich alles gesagt. Wir könnten hier enden und sagen, wir verstehen den Gaza-Israel-Konflikt.

Jemand mag entgegnen, dies sei ein anderes Jahrtausend und eine andere Generation, demnach seien die heutigen nicht dieselben Menschen wie damals. Wenn dem so ist, läuft die heutige Geschichte aber mindestens parallel zum biblischen Text.

Beten Muslime zum selben Gott?

Jemand mag fragen: „Sind diese Nationen nicht voller tiefreligiöser Menschen und beten sie nicht 5 Mal am Tag zu Allah? Das ist doch im Grunde derselbe Gott.“

Die Heutigen hassen die Botschaft und den Gott der Bibel genauso wie die Damaligen Gott, den Vater von Abraham, Isaak und Jakob, hassten. Wenn sie Allah anbeten und den Gott der Bibel hassen, dann sind ihr Gott und der Gott der Bibel nicht derselbe. Das ist ein wichtiger Unterschied.

Ihr Gott ist intolerant gegenüber allen Ungläubigen und verlangt dennoch ihre Gefolgschaft, andernfalls müssen sie getötet, vertrieben oder gezwungen werden, die Dschisja-Steuer des Ungläubigen zu zahlen.

Die Meisten von uns leben in Nationen mit Religionsfreiheit, daher verurteilen wir Andersgläubige nicht. Was wir jedoch sagen können, ist, dass Muslime und Bibelgläubige nicht zum selben Gott beten. Wir wissen, dass der Gott der Bibel ein liebevoller und barmherziger Vater ist, ein gerechter Gott.

Die Nationen und Gruppen, die Raketen nach Israel abfeuern, oder die am 7. Oktober letzten Jahres Terroristen schickten, um unschuldige Männer, Frauen, Senioren, Kinder und Babys abzuschlachten, zu vergewaltigen, zu köpfen, zu verbrennen, zu verstümmeln und zu ermorden, sagen wir es diskret, ähneln den in Psalm 83 erwähnten Völkern. Sie feiern das Massaker mit der Verteilung von Süßigkeiten und Jubeldemonstrationen in der ganzen Welt.

Und innerhalb der Grenzen und Tunnel von Gaza befinden sich derzeit weitere 111 Geiseln im Alter zwischen 1 und 83 Jahren (Juden, Thailänder, Amerikaner und Europäer aus insgesamt 40 Ländern), von denen ein Drittel oder mehr tot sind.

Eine Zeit, Israel zu trösten, voller Gefahren

Jemand mag fragen: „Ist die Bibel nicht voller Worte des Trostes, die Israel, dem jüdischen Volk, versichern, dass Gott über sie wacht?“

Ja! Aber Gott hat nie gesagt, dass wir nicht angegriffen werden würden, er hat nie gesagt, dass wir nie verfolgt werden würden, dass die Feinde des jüdischen Volkes die Juden in Ruhe lassen würden.

Und dennoch, das Wunder geschieht. Die Juden kommen sogar in diesen turbulenten Monaten nach Hause ins verheißene Land! Gott erfüllt seine Verheißungen, die von fast jedem Propheten in der Bibel ausgesprochen wurden. Dies geschieht, seit die Juden vor über einem Jahrhundert begannen, en masse in die Heimat zurückzukehren.

Übrigens ist es wichtig zu beachten, dass es im Land immer eine jüdische Präsenz gab. Sogar während der Babylonischen Gefangenschaft und der Zerstreuung und trotz zahlreicher Angriffe blieb ein Rest übrig.

Die Wiedergeburt des jüdischen Staates verläuft nicht einfach und problemlos. Nur 76 Jahre nach der Gründung des modernen Staates Israel gibt es immer noch soziale, wirtschaftliche, verteidigungsbezogene und viele andere Probleme zu lösen. Bedenken wir auch, dass der Staat Israel 1948 nicht in einem geistlichen Sinne wiedergeboren wurde. Tatsächlich waren viele der Staatsgründer nicht religiös.

Sie kamen auch nicht als Engel, als Heilige, die bereit waren, in Wolken entrückt zu werden. Der Prophet Hesekiel schrieb:
„Denn ich will euch aus den Heiden herausholen und euch aus allen Ländern sammeln und wieder in euer Land bringen, und ich will reines Wasser über euch sprengen, daß ihr rein werdet; von all eurer Unreinheit und von allen euren Götzen will ich euch reinigen. Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben“ (36, 24-26).
Also, die Juden kommen aus allen Ländern nach Hause und dann beginnt eine Reinigung.

Manchmal sagen die Leute zu mir: „Ich könnte den Staat Israel unterstützen, wenn alle Gott folgen würden“ oder „Ich kann den Lebensstil in Teilen von Tel Aviv nicht ausstehen“ oder „Wenn sie nicht so … [irgendwie!] wären“.

Hesekiel sagt, dass Gott sein Volk aus den Nationen zurück in ihr eigenes Land bringen würde und dann würde er eine Reinigung beginnen. Die Tatsache, dass Gott jetzt Juden, unabhängig von ihrem geistlichen Zustand, inmitten einer erneuerten und weit verbreiteten Hingabe an Gott, zurück in sein Land versammelt, zeigt uns, dass diese Reinigung begonnen hat und er genau das tut, was er versprochen hat.

Aber manchmal schlafen wir ein, oder manche unserer Generäle oder Politiker achten nicht darauf, vergessen oder ignorieren Gottes Wort und vertrauen nur auf sich selbst. Und dann geschehen schreckliche Dinge.

Die Folgen waren am 7. Oktober vergangenen Jahres offensichtlich. Es begann mit dem Bruch des bestehenden Waffenstillstands durch das Massaker der Terrororganisation Hamas, das 1.200 Tote und 253 Entführungen und Geiselnahmen zur Folge hatte.

Dann folgte Israels Kampf gegen Terroristen der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ) im Gazastreifen, gegen die Hisballah-Streitkräfte im Norden, gegen den anhaltenden hasserfüllten Terrorismus der Houthis und anderer islamischer Gruppen weltweit, sowie gegen das drohende Atomprogramm des Iran mit seinem erklärten Verlangen, das „Krebsgeschwür Israel“ von der Landkarte zu tilgen.

Keines dieser tragischen Ereignisse hat etwas Angenehmes oder Schönes an sich. Dies ist kein „Der Löwe sitzt neben dem Lamm“-Szenario. Noch nicht.

Die israelische Regierung wird in den kommenden Monaten zusammen mit dem Militär und anderen nationalen Institutionen eine persönliche Abrechnung vor sich haben. Unnötig verlorene Menschenleben, nachlässige Vorbereitung, schlechte strategische Entscheidungen, blinde Sturheit – all das wird auf nationaler Ebene ans Licht kommen. Die Gerichte werden sehr involviert sein. Es wird der Abrechnung nach dem Jom-Kippur-Krieg im Oktober 1973 ähneln.

Hier möchte ich einfügen, dass ich glaube, dass wir in einer Zeit leben, in der wir Israel trösten müssen. Ich stimme nicht mit denen überein, die erpicht sind, Israel zu beschimpfen, auch wenn diese Kritiker behaupten, ihre Botschaft sei von Gott empfangen. Dies ist eine Zeit der Wiedervereinigung des jüdischen Volkes aus allen Teilen der Welt.

Das alles verzehrende Gericht

Bei denen, die die Juden zum Objekt ihres Gotteshasses gemacht haben, sieht die Sache anders aus.

Ich begann diese Abhandlung mit Zitaten aus Psalm 83. Es gibt noch einige weitere Verse über Gottes Gegner:
„Mein Gott, mache sie wie verwehende Blätter, wie Spreu vor dem Winde. Wie ein Feuer den Wald verbrennt und wie eine Flamme die Berge versengt, so verfolge sie mit deinem Sturm und erschrecke sie mit deinem Ungewitter. Bedecke ihr Angesicht mit Schande, daß sie, HERR, nach deinem Namen fragen müssen. Schämen sollen sie sich und erschrecken für immer und zuschanden werden und umkommen. So werden sie erkennen, daß du allein HERR heißest, HERR und der Höchste bist in aller Welt“ (V. 14-19).

Wir werden in den kommenden Monaten Augenzeugen dramatischer Ereignisse sein.

Andere ermutigen durch zugesicherten Frieden

Wenn wir diese Worte lesen, ist uns das sehr unangenehm. Wir würden lieber zur Arbeit gehen, unsere Kinder zur Schule oder ins Berufsleben schicken, sie heiraten sehen und die Enkelkinder verwöhnen. Aber das Leben ist nicht so einfach. Je älter man wird, desto mehr weiß man, wie hart das Leben und die reale Welt sind. Wie also machen wir weiter?

Christen und Juden sind Menschen des Glaubens. Wir lesen Gottes Wort und haben das sprichwörtliche „letzte Kapitel“ gelesen. Uns ist eine herrliche Zukunft des Friedens zugesichert. Bis wir diesen Punkt erreichen, können wir Bibelgläubige ermutigen, im Glauben standhaft zu sein und weiterhin für Israel zu beten und es zu unterstützen.