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Menschen versagen – Gott wird uns tragen!


Ich erinnere mich daran, wie Billy Graham als Gast in „The Merv Griffin Show“, einer beliebten amerikanischen Fernseh-Talkshow, einmal sagte: „Wenn Gott Amerika nicht bestrafen würde, müsste er sich bei Sodom und Gomorra entschuldigen.“ Weltevangelist Graham zitierte seine Frau Ruth, die diese Aussage zuerst im Jahr 1965 prägte.

Sie bezogen sich dabei auf die schwerwiegenden sozialen und politischen Probleme in Amerika, die in den 1960er Jahren begannen. Dennoch gab es immer noch Werte wie Moral, Glauben und Nationalstolz, die im Leben der meisten Menschen eine Rolle spielten.

Pastor Billy Graham zu Gast bei der Fernseh-Talkshow „The Merv Griffin Show“

Als ich in den 1990er Jahren Kalifornien verließ, war die Art, miteinander zu reden, immer noch höflich und die Gesetzgebung schützte Kinder vor „Erwachsenenthemen“.

Heutzutage ist das nicht mehr so. Amerika ähnelt sehr der europäischen Freizügigkeit. Comedy wird von Vulgarität überschwemmt, Pornographie ist überall im Äther zu finden und kleine Kinder werden (mit Billigung der Regierung) absichtlich allen möglichen Formen von Sexualität ausgesetzt, die als gesunde Formen der Selbstverwirklichung gelten. Die Philosophie lautet: „Alles kann, nichts muss.“

Es ist keine Überraschung, dass die Kriminalität gestiegen ist. Am Wochenende des Independence Day am 4. Juli wurden innerhalb von 72 Stunden in den USA 189 Menschen bei Schießereien getötet und über 500 verletzt (Fox News, 06.07.2021).

Ein beliebter Pastor klagte neulich: „Amerikas Moral befindet sich im freien Fall … Kinder werden noch im Mutterleib getötet. Wenn sie das überleben, werden sie zu sexuellen Abwegen verführt, wenn sie noch klein sind. Wenn sie das überstehen, dann werden sie mit gottloser Erziehung verdorben. Wenn sie das überstehen, dann erleben sie Scheidungen in den Familien. Und während sie heranwachsen, überflutet man sie mit massenweise Pornographie. Diese Nation befindet sich so tief im Sumpf der Unmoral und Bosheit, dass mich nichts mehr überrascht“ (John MacArthur bei „The Ingraham Angle“, Fox News broadcast, 15.04.2021).

Amerika ist weniger gläubig

Amerikas Gläubigkeit wurde von all dem beeinträchtigt. Bei einigen ist der Glaube dadurch sogar stärker geworden, aber Untersuchungen zeigen ein anderes Bild.

Der angesehene Meinungsforscher George Barna enthüllte neulich, dass die Amerikaner, vor allem die jüngeren unter ihnen, in den letzten 20 Jahren eine nicht-biblische Weltanschauung übernommen haben, ein „verwässertes Wohlfühl-Christentum als Fassade“ (Christianity Daily, 04.05.2021). Die Prinzipien von Sünde, göttlichem Segen und Erlösung fehlen. Anderen Gutes zu tun, um sich selbst damit froh zu machen, ist die Norm. Gott ist eine weit entfernte, unbeteiligte Figur. Mangels Gläubigkeit werden viele junge Menschen vom Marxismus angelockt.

Israel ist irrelevant

Vor diesem Hintergrund wird Israel irrelevant. Das Prinzip von Israel als Licht für die Nationen, als Empfänger von prophetischer Erfüllung, als Nation unter göttlichem Schutz mit einer dynamischen Rolle in den aktuellen Ereignissen existiert nicht.

Noch schlimmer ist es, wenn die Medien Bilder zeigen von einstürzenden Wohnhäusern in Gaza, ohne zu erwähnen, dass sich darin ein Terror-Stützpunkt der Hamas befindet und ohne zu erwähnen, dass die israelische Armee Stunden zuvor den Besitzer informiert hat, die Bewohner zu evakuieren. Dann ist zu erwarten, dass die Amerikaner mangels Informationen Israel als den Unterdrücker und die Menschen in Gaza als die Opfer betrachten.

Wenn „Dutzende“ von Hamas-Raketen, die auf Israel abgefeuert werden, nur beiläufig in den Nachrichten erwähnt werden, während die tatsächliche Anzahl bei 4340 Raketen liegt, die aus Schulen, Moscheen und Wohnhäusern abgefeuert wurden, dann wird Israel als Aggressor betrachtet, der unverhältnismäßig angreift.

Wenn die lauten Stimmen der Politiker unter den Demokraten in Amerika von Israel als Apartheidstaat sprechen und nicht erwähnen, dass es auch Muslime im Obersten Gerichtshof von Israel gibt, dann denken leichtgläubige Wähler, dass Boykotte gegen Israel verhängt werden sollten.

Sie ahnen nicht, dass die Palästinensische Autonomiebehörde Juden verbietet, bei ihnen zu leben. Sie haben keine Ahnung, dass wenn ein palästinensischer Araber sein Haus an einen Juden verkauft, die PA das als Verrat betrachtet und den Verkäufer zum Tode verurteilt. Sie haben auch keine Ahnung, dass im Gegensatz Araber (Christen oder Muslime) ganz frei in jüdischen Ortschaften in ganz Israel leben können.

Die jüdische Gemeinschaft ist auch davon beeinflusst. Erschreckenderweise denkt ein Viertel der amerikanischen Juden, die meisten von ihnen nicht-religiös und liberal, dass Israel ein Apartheidstaat sei (Jerusalem Post, 14.07.2021). Wie die biblischen Stämme Israels, Ruben und Gad, die lieber am östlichen Ufer des Jordans bleiben wollten, anstatt zusammen mit den anderen Stämmen ins gelobte Land überzusetzen (4. Mo. 32), so hat man von diesen Abtrünnigen zu Recht den Eindruck, dass sie „ihr Volk im Stich lassen, wenn sie am meisten gebraucht werden“ (Covenant & Conversation, „Conflict Resolution“, Rabbi Lord Jonathan Sacks, 2021).

Israel mag zwar militärische Auseinandersetzungen gewinnen, aber international wird Israel in der öffentlichen Wahrnehmung als ein imperialistischer Aggressor betrachtet, der eine hilflose Minderheit unterdrückt.

Diejenigen, die glauben, werden vertrauen

Es ist nicht weit hergeholt, wenn man damit rechnet, dass dieser Trend sich fortsetzt und der amerikanische (sowie internationale) Rückhalt für Israel schwindet. Israel wird sich wie immer vor den Vereinten Nationen, in internationalen Gerichtssälen und in Nachrichtenforen weiterhin selbst verteidigen. Dies sind genauso Schlachtfelder wie jene an Israels nördlicher und südlicher Grenze.

Zufälligerweise schrieb mir mein ehemaliger Arzt in Amerika heute Morgen: „Dies wäre eine gute Zeit für das Kommen des Messias.“ Ich antwortete: „Amen!“ Für alle, die an Gottes geschriebene Prophezeiungen glauben, sind die Zeichen um uns deutlich sichtbar. Hass, Zorn, Angst, Zweifel, Unglaube, Anarchie und Konflikte nehmen ungezügelt zu, aber ein Rest hat Glauben.

Gottes Wort ist ermutigend, denn wenn andere Menschen oder andere Nationen uns im Stich lassen, so proklamieren bibeltreue Gläubige, egal ob Juden oder Christen: „Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth“ (Sach. 4, 6). „Israel hoffe auf den HERRN! Er ist ihre Hilfe und Schild“ (Ps. 115, 9).