Mike Huckabee, 69, der amerikanische Botschafter in Israel, legte am 10. April seinen Amtseid ab. Als er ein paar Tage später in Israel eintraf, begab er sich direkt zur Kotel, der Tempel-Gebetsmauer in Jerusalem. Dort betete er, dann steckte er einen handgeschriebenen Zettel von Präsident Donald Trump für Frieden in Israel und die Rückkehr der Geiseln zwischen die Steine der Mauer.
Huckabee, ein eifriger Unterstützer Israels und von sich selbst ernannter Zionist, hat den jüdischen Staat schon hundertmal besucht.
Von 1996 bis 2007 war er Gouverneur von Arkansas und kandidierte 2008 und 2016 für das Präsidentschaftsamt der USA. Seine Tochter, Sarah Huckabee Saunders, war Präsident Trumps Pressesprecherin in seiner ersten Amtszeit und sie ist derzeit Gouverneurin von Arkansas.
Im Alter von 17 Jahren trat er in das Predigtamt ein und leitete 3 Baptistengemeinden in den Südstaaten von 1972 bis 1992.
1969 begann er, zahlreiche landesweite Fernseh- und Radiosendungen mit politischen Kommentaren und religiösen Diskussionen in Rundfunk und Fernsehen zu moderieren, bis letztes Jahr. Außerdem schrieb er einige Bücher.
An der Kotel teilte er seine Ansichten der Presse mit:
„Es freut mich persönlich außerordentlich, als evangelikaler Christ und Gläubiger vom Präsidenten in dieses Amt einsetzt worden zu sein. Ehrlich gesagt, war ich ein wenig besorgt, ob es vielleicht von israelischer und jüdischer Seite Vorbehalte dagegen geben würde, aber ich stellte das Gegenteil fest. Viele Menschen, meine jüdischen Freunde, brachten immer wieder zum Ausdruck, dass man, wenn ich Jude wäre und als Botschafter käme, sagen würde: ‚Selbstverständlich unterstützt er Israel. Er ist Jude. Er hat keine Wahl.‘
Ich antworte ihnen: Ich habe eine Wahl, und ich wähle, Israel zu unterstützen und meine Freundschaft zu zeigen, die übrigens seit 52 Jahren, seit meiner ersten Reise hierher im Jahr 1973, besteht.“
Sein Kommentar zum Konflikt mit der Hamas in Gaza war: „Das sind Barbaren, die unschuldige Zivilisten auf die grausamste Weise massakriert haben. Sie haben nicht [nur] Soldaten angegriffen, sie attackierten Zivilisten, Frauen, Kinder, Babys, hilflose Senioren. Sie haben sich alles selbst zuzuschreiben.
Alles, was die Menschen dort sehen, ist das Ergebnis von nichts anderem als dem teuflischen Hass, den die Hamas in sich trägt und am 7. Oktober gezeigt hat und jetzt bezahlen sie den Preis dafür. Tragischerweise zahlen viele unschuldige Menschen den Preis für die Sünden und Bösartigkeit dieser Monster der Hamas.“
Bezüglich der Beziehung zwischen Israel und den USA sagte er: „Israel ist ein unglaublich wichtiger Verbündeter für uns. Die Leute glauben manchmal, dass Israel lediglich von den Vereinigten Staaten profitiert.
Die Wahrheit ist, dass die USA ganz enorm und nicht nur militärisch von Israel profitiert. Wir profitieren definitiv von der Technologie, dem Fortschritt, den hier entwickelten Verteidigungssystemen, aber noch viel wichtiger, die Amerikaner profitieren schon sehr lange im Bereich der Landwirtschaft, der Technologie und des medizinischen Fortschritts. Es ist also keine Einbahnstraße. Die Vereinigten Staaten und seine Bürger sind direkte Begünstigte einiger außergewöhnlicher Errungenschaften, Leistungen und Innovationen der Menschen hier in Israel.“
Zu der Bedrohung durch iranische Versuche, Nuklearwaffen zu entwickeln, meint er: „Der Präsident selbst hat es sehr deutlich gemacht, dass der Iran niemals eine Nuklearwaffe haben wird. Sie werden nicht in der Position sein, nicht nur den Frieden Israels, sondern aller Menschen der Welt zu bedrohen. Man darf niemals vergessen, dass der Iran nicht nur damit gedroht hat, Israel auszulöschen, was sie seit 46 Jahren immer wieder androhen, sondern sie haben auch den Vereinigten Staaten gedroht. Sie sagen nicht nur: ‚Tod dem Staat Israel‘, sie sagen auch: ‚Tod den USA.‘
Es gibt ein altes Sprichwort darüber, dass wenn Menschen immer wieder äußern, sie werden einen umbringen, sollte man sie ernst nehmen. Ich denke daher, dass es nicht nur um Israel geht. Israel wurde oft als der kleine Satan und die USA als der große Satan bezeichnet. Ich würde es einfacher ausdrücken: Für die Iraner ist Israel die Vorspeise und die USA der Hauptgang. Was Israel durch die Iraner angetan wird, wird auch für uns in den USA bestimmt sein.“
Er war schon immer scharf in seinen Äußerungen. 2017 sagte er zu Oren Lieberman von CNN: „Ich denke, Israel hat ein Anrecht auf Judäa und Samaria. Ich weigere mich, bestimmte Wörter zu verwenden. Es gibt keine Westbank. Es ist Judäa und Samaria. Es gibt keine Siedlung. Das sind Gemeinschaften, Wohnviertel und Städte. Es gibt keine Besatzung“ („Trump picks Mike Huckabee to serve as US ambassador to Israel,“ CNN, 13.11.24).
Er fährt fort: Es handelt sich um ein Land, das von Menschen bewohnt wird, die seit 3.500 Jahren, seit der Zeit Abrahams, ein Anrecht darauf haben. Ein Großteil des Wortschatzes, den die Medien oder sogar die Menschen allgemein gegen Israel verwenden, besteht also aus Wörtern, die ich nicht verwenden würde, denn ich möchte Wörter verwenden, die seit Menschengedenken bestehen und diese lauten ‚verheißenes Land‘ und ‚Judäa, Samaria‘. Dies sind biblische Bezeichnungen und das ist mir wichtig.“
Wir sind dankbar für Christen in Regierungsämtern, die ihre Freundschaft zu Israel so standhaft zum Ausdruck bringen.