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Schnecken und Sensoren

– Lebensrettung in Jerusalem


Der phänomenale Erfolg von Israel als Vorreiter in der Medizintechnik, IT, Landwirtschaft und zahlreichen anderen Gebieten ist weltweit bekannt. Genauso verhält es sich mit Israels Rolle bei Einsätzen zur Lebensrettung, wenn Katastrophen eintreten, egal ob Tsunamis, Erdbeben, Hurrikans oder Gebäudeeinstürze.

Eine örtliche Geschichte macht einen Teil des Erfolgs aus. Vor fast 25 Jahren, als wir unser jetziges Büro in Jerusalem aufbauten, begegnete ich gelegentlich Mosche, einem Mitarbeiter der Firma gegenüber.

Er erzählte mir von seinen Bemühungen, nach der Techelet (blauen Farbe) der Gewandfransen zu suchen, die in der Thora erwähnt wird (4. Mo. 15, 38). Im Gewässer vor Dor Beach in Nachscholim südlich von Haifa entlang der Mittelmeerküste wurden die Schnecken gefunden, aus denen die blaue Farbe für die Fransen hergestellt wird.

Aber das war nicht Mosches Hauptberuf.

Sein Hauptberuf war Ingenieur. Er gehörte zu dem kleinen Start up Team, welches 1999 Mobileye aufbaute. Eine Gruppe von Wissenschaftlern, die sich für die Verbesserung von Fahrzeugsicherheit interessierten, entwickelten revolutionäre Hard- und Software zur Fahrassistenz und Kollisionsprävention, wobei sie nur eine einzige Kamera einsetzten, anstatt Sensoren und Laser.

Zu den von Mobileye entwickelten Technologien gehörten die Erkennung von Fußgängern und entgegenkommenden Fahrzeugen, Warnung vor Spurwechsel und Notbremsungen. Mobileye gehört auch zur Avantgarde der Entwicklung von selbstfahrenden Autos.

Heute werden ihre Systeme von Dutzenden von Autoherstellern in 65 Mio. Autos weltweit eingesetzt, einschließlich Audi, BMW, Ford, GM, Honda, Mercedes-Benz, Nissan, Opel, Tesla, Volvo, VW und anderen.

2017 wurde die Firma mit mittlerweile 1700 Mitarbeitern ein Teil der Halbleiterfirma Intel. Viel wichtiger ist, dass ihre Produkte tagtäglich unzählige Unfälle verhindern und Tausende von Leben retten.

– Red.