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Es hätte ein fröhliches Wochenende sein sollen


Auf dem Weg zum Morgengottesdienst am Samstag, den 7. Oktober erzählte mir mein Bruder Gabriel, dass wieder Dutzende von Raketen aus Gaza auf Israel abgefeuert werden. Das ist nichts furchtbar Außergewöhnliches. Das bedeutet zwar Ärger für die jüdischen Einwohner von 2 Dutzend Dörfern und Städten entlang der Grenze zu Gaza, aber wir müssen damit leben.

Während des festlichen Gottesdienstes zu Simchat Thora, las mein ältester Sohn Shimon aus der Thorarolle vor allen Gottesdienstbesuchern. Wir feierten den Abschluss des Jahreszyklus der Thoralesung und begannen gleich wieder von neuem bei Genesis 1.

Das war außerdem der Tag nach meinem Geburtstag, daher hätte es also ein fröhliches Wochenende sein sollen.

Als Shimon pausierte, um zwischen den Versen Luft zu holen, hörten wir die warnenden Sirenen von nicht allzu weit entfernt. Gelegentlich hören wir laute Schläge, wenn das israelische Abwehrsystem Iron Dome die Raketen der Hamas traf. Meine Neffen sagten später, dass sie die Explosionen am Himmel gesehen hatten.

Dieser Tag hat sich in mein Gedächtnis eingebrannt wie 9/11 oder wie mein Geburtstag vor 50 Jahren, als der Jom Kippur Krieg begann.

Die abscheulichen Details des Massakers wurden bald darauf von der forensischen Pathologie enthüllt sowie von den allgegenwärtigen internationalen Medien. Verbrennungen bei lebendigem Leib, grausame Vergewaltigungen von Jung und Alt, Verstümmelungen bei lebendigem Leib, ausgestochene Augen, ungeborene Kinder, die aus den Bauch ihrer Mutter herausgeschnitten wurden. Es gab Anleitungsbücher, wie man Kinder tötet und Zyanidgas herstellt. Sie erinnern daran, was Araber 1929 in Hebron und die Nazis im Dritten Reich Juden antaten. Die Welt war im Schock. Unter den 222 Geiseln in den Tunneln von Gaza befinden sich 30 Kinder und Babys sowie 20 Senioren, Holocaustüberlebende, die krank und behindert sind. In einem Fall wurde eine 10-köpfige Familie verschleppt.

Es gab Bekundungen aufrichtiger Anteilnahme aus aller Welt, aber das würde nicht anhalten. Von Melbourne über Toronto bis nach Warschau jubelten Hunderttausende anderer Menschen und feierten die toten Juden. Muslimische Politiker in Amerika rechtfertigten das Massaker der Hamas. Bei der BBC wurde ernsthaft in Frage gestellt, ob die Beweise von Abschlachtungen, Vergewaltigung und Geiselnahme echt seien. Anscheinend hätten die Hinrichtungen über Livestream auf Facebook und anderen Sozialen Medien von einigen Terroristen selbst ein Fake sein können.

„Tausend Geschichtsjahre innerhalb von 14 Tagen“

Dann gab es am 17. Oktober eine riesige Explosion im Al-Ahli Krankenhaus in Gaza Stadt und die Hölle tat sich auf.

Thomas Rose, der oberste Berater des früheren US Vizepräsidenten Mike Pence sagte: „Innerhalb von 2 Wochen haben wir uns von der schlimmsten Abschlachtung der Juden seit dem Holocaust hinbewegt zu globalen Forderungen, dass Israel keine Zivilisten verletzen darf und zu dem, was neulich nachts passiert ist, einer universellen, flächendeckenden Verleumdung über die Bombardierung des Krankenhauses, die sich überhaupt nicht als Bombardierung herausstellte! Das sind tausend Jahre der jüdischen Geschichte innerhalb von 14 Tagen. Ich meine, wir haben uns von hilflosen Opfern eines wahnsinnigen Völkermordes hinbewegt zu der Behauptung, wir würden selbst Völkermord begehen bis hin zu noch nicht angeklagten Kriegsverbrechern“ (The Bauer and Rose Podcast, 19.10.23).

Weltweit kopierten die Medien pflichttreu die Pressemeldung der Hamas, Israel habe ein Krankenhaus bombardiert und 500 Zivilisten getötet. Die Juden hatten wieder einmal Schuld. Ein paar Stunden später gab es Beweise für das Gegenteil, aber Nachrichtenverbände berichteten weiter, dass Israel womöglich die Schuld trägt. Die Medien sind reduziert worden, das wiederzugeben, was die Terroristen ihnen diktierten.

Inzwischen waren wir auf der Beerdigung von 2 Jungen, die am ersten Tag des Kampfes gestorben sind. Ihr Vater ist Rabbiner Schmuel Slotki, einer unserer Nachbarn. Wir kennen einige Dutzend Familien, deren Söhne und Töchter in die Armee einberufen wurden. In einigen Fällen wurden 3 oder 4 Kinder innerhalb einer Familie einberufen, insgesamt 360.000, 4 % von Israels Bevölkerung.

Trost und Weisheit in der Thora finden

Wie soll man bei alledem Weisheit und Stärke finden? Sucht in der Heiligen Schrift. Die Schabbatlesungen für den 14. („Am Anfang“, 1. Mo. 1, 1 – 6, 8) und den 21. Oktober („Noah“, 1. Mo. 6, 9 – 11, 32) dieses Jahr werden in jeder Synagoge auf der ganzen Welt gelesen und wurden vor 2.600 Jahren ausgewählt.

Deren Inhalt ist überwältigend:

Der größte jüdische Rabbi, Raschi, fragte vor 950 Jahren, warum die Thora, ein Buch der Gesetze, mit der Schöpfung der Welt beginnt. Er beantwortete seine eigene Frage: „Weil sie [die Nationen] werden behaupten, dass ihr dieses Land gestohlen habt, und ich, der Herr euer Gott, werde sie erinnern, dass ich diese Welt erschaffen habe und ich habe beschlossen, wem ich dieses Land geben will.“ Genau das ist heute die Anschuldigung, dass die Juden Land gestohlen hätten, welches ihnen nicht gehörte. Aber Gott hat schon darüber entschieden.

Dann heißt es in 1. Mose 6, 11 und 13: „Aber die Erde war verderbt vor Gott und voller Hamas. … Da sprach Gott zu Noah: Das Ende allen Fleisches ist bei mir beschlossen, denn die Erde ist voller Hamas von ihnen; und siehe, ich will sie verderben mit der Erde.“ Das Wort Hamas wird gewöhnlich übersetzt als Raub und Gewalt. Vor Jahrhunderten legten Kommentatoren Raub auch als Menschenraub aus und meinten Kidnapping.

Ist es ein reiner Zufall, dass diese Prophezeiung in allen Synagogen auf der Welt am 21. Oktober gelesen wurde? Oder ist es eine Bestätigung, dass sich die geschilderten Ereignisse erfüllen?

Die entsprechenden Leseabschnitte aus den Propheten, die vor 2.200 Jahren hinzugefügt wurden, sind ebenfalls erstaunlich. Gott spricht: „Ich schwieg wohl eine lange Zeit, war still und hielt an mich. Nun aber will ich schreien wie eine Gebärende, ich will keuchen und nach Luft schnappen. Ich will Berge und Hügel zur Wüste machen und all ihr Gras verdorren lassen und will die Wasserströme zu Inseln machen und die Teiche austrocknen“ (Jes. 42, 14-15).

Ein christlicher Freund aus Deutschland schrieb mir vor ein paar Tagen und erinnerte mich an die Worte Jesu, dass jene, die durch das Schwert leben auch durch das Schwert sterben werden (Matt. 26, 52). Das ist das Schicksal jener, die Verzweiflung und Sorge über die Juden gebracht haben im Laufe der Geschichte. Das jüdische Volk lebt für Frieden, während Terroristen durch das Schwert leben und proklamieren, dass sie sich auf den Märtyrertod freuen.

Es steht noch mehr über das jüdische Volk in der Schrift: „Es ist aber ein beraubtes und geplündertes Volk; sie sind alle gefangen in Höhlen und versteckt in Kerkern. Sie sind zum Raub geworden, und da ist kein Erretter, geplündert, und niemand ist da, der sagt: Gib wieder her!“ (Jes. 42, 22).

Lesen wir hier nicht gerade die Schlagzeilen der Zeitungen?

Und dann gibt es da diese Stelle des Trostes: „Ich habe dich einen kleinen Augenblick verlassen, aber mit großer Barmherzigkeit will ich dich sammeln. Ich habe mein Angesicht im Augenblick des Zorns ein wenig vor dir verborgen, aber mit ewiger Gnade will ich mich deiner erbarmen, spricht der HERR, dein Erlöser“ (54, 7-8).

Ich zittere, während ich diese Worte lese. Gottes Versprechen sind verbindlich und unwiderruflich. Bei ihm gibt es keine Zufälle. Israel muss sich nicht fürchten, auch wenn der Feind gewaltig ist. Am Jisrael chai! Das Volk Israel lebt!