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Israel erwählt, um Andern zu dienen


Im Folgenden will ich nur einige der fundamentalen Aspekte des weltweiten Dienstes Israels nennen. Jeder Erdenbürger dürfte für irgendetwas dankbar sein, das ihm durch das jüdische Volk gebracht wurde. Infolge mangelhaften Verständnisses besteht aber unter den Völkern leider eher Neid über Israels Erwählung als Dank.

Die Heidennationen waren seit alters her darum bedacht, zur Höhe und Stärke zu streben. Und wenn eine Nation mächtig genug war, übernahm sie einfach kleinere Völker oder ließ sich von ihnen Schutzgelder zahlen. Leider blicken manche heutige Nationalitäts- oder Religionsgruppen auf Israels Erwählung aus solcher Perspektive der Größe. Israel sucht dagegen nicht irdische Macht, sondern will seinem Gott gehorsam dienen und der Welt helfen.

Da sind die Interessen der Menschen natürlich zunächst auf irdische Güter oder Errungenschaften fokussiert. Sie fragen: „Was kann Israel für uns tun?“ Israel hilft! Bei welchem Erdbeben, Unglück oder Desaster ist Israel nicht sofort zur Stelle, um zu helfen? So auch bei dem Tsunami vom 28. September d. J. in Indonesien mit 2000 Toten, 5000 Vermissten und 110.000 Obdachlosen. Israel sandte unmittelbar Hilfe und ein Team von Experten und Nothelfern.

Ich hörte auch persönlich von Regierungsleitern in afrikanischen Ländern, dass man Israel sehr dankbar für Hilfen und Anweisungen in der Agrarkultur ist, nicht nur über die Anpflanzung von Bäumen und Fruchtfeldern, sondern auch über die Einrichtung von Bewässerungssystemen.

Und unter technologischen Kompetenzen vom Smartphone bis zur Cyber-Technologie belegt Israel weltweit Spitzenplätze.

Noch wichtiger ist das Gebiet der Gesundheitspflege; und auch hier leisten jüdische Ärzte große Einsätze für die Menschheit. Ich kannte solche Fälle bereits vor dem 2. Weltkrieg in Polen, Deutschland und andern europäischen Ländern (gewiss viele Leser auch). Ein Israelischer Arzt hat Jahrzehnte in Afrika zugebracht, um Zehntausenden zu helfen, die durch gewisse Insektenstiche mit Erblindung bedroht waren.

Heute kenne ich in Jerusalem Ärzte und Chirurgen mit weltweitem Ruhm. Ein Professor (er hat auch mich behandelt) ist so berühmt, dass er oft per Internet eine OP im Ausland leitet. Und dennoch sind diese Weltberühmten in kleinen Synagogen einfache Mitglieder, die im Gottesdienst wie alle andern zur Thora gerufen werden und sich einfach von Mitgläubigen mit Vornamen anreden lassen.

Denken wir auch daran, dass verhältnismäßig mehr Juden den Nobelpreis erhalten haben als Mitglieder anderer Glaubensbenennungen. Hält der Ewige sein dem Abraham, Isaak und Jakob (Israel) erteiltes Segensversprechen? Gewiss, bis ins tausendste Glied!

In Anbetracht des Dienstes am Menschen denken wir auch daran, dass es bei Gott um Geist, Seele und Leib geht. Und nochmals, Israels Erwählung und Berufung ist zum Nutzen für die ganze Welt, denn Israel ist „zum Bund unter das Volk gegeben zum Licht der Heiden“ (Jes. 42, 6).

Der ewiglich treue Gott hat Israel sozusagen als Sprachrohr gewählt, um allen Völkern durch dasselbe die Himmelsbotschaft des Heils zu bringen. Da war eine Welt, die hunderte Götter (Götzen) hatte, nämlich Gestirne des Universums, Stadtgötter, Wüstengötter, Tiergötter, selbstgefertigte Götter aus Gold oder Silber oder Stein, die nicht hören und nicht reden konnten. Diese Welt sollte durch Israel die wirkliche Existenz und unendliche Liebe des Schöpfergottes erfahren. „Du bist mein Knecht, Israel, durch welchen ich will gepriesen werden … ich habe dich zum Licht der Heiden gemacht, dass du seist mein Heil bis an der Welt Ende“ (49, 3.6).

Die schriftlichen Mitteilungen des wahren Gottes wurden durch Moses und die Propheten gegeben. Denken wir an die 10 Gebote. Denken wir an die Lehren der Patriarchen in der Bibel. Unseren christlichen Freunden brauche ich es nicht zu sagen, sie wissen: Jesus als Welterretter – ein Jude! Und er sagte: „Das Heil kommt von den Juden“ (Joh. 4, 22). Das Neue Testament ist von Juden geschrieben. Und darin steht auch: „Ihnen ist vertraut, was Gott geredet hat“ (Röm. 3, 2). Alle Bibelgläubigen, alle Christen, sollten ihre Wurzeln im Judentum erkennen und das Volk als Überbringer der Heilsbotschaft Gottes lieben.

Es ist für Israel ohne geringste Zweifel etwas unbeschreiblich Grosses, vom Allerhöchsten erwählt zu sein. Es ist etwas, was der Jude nicht unterschätzt: „Erwählt… als kleinstes unter allen Völkern“ (5. Mo. 7, 7). Gott sagt selber: „Israel ist mein erstgeborener Sohn“ (2. Mo. 4, 22). Der Jude sieht aber nicht den Christen verächtlich an. Möge auch der Christ den Juden nicht mit Neid, Eifersucht oder Argwohn betrachten. Möge der Geist Gottes alle in Liebe und Demut leiten.